Dorfgarten Gahma
Monitoring im Dorf-Garten Gahma
Zuzana Streberova arbeitet für 2 Monate als Praktikantin in der Verwaltung des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Sie ist Biologin und kommt von der Technischen Universität aus Zvolen/Slowakei. Sie möchte hier im Naturpark ihr Wissen in der Praxis testen und verfestigen und mit der Arbeit einer Naturpark-Verwaltung vertraut werden.
Frau Streberova hat die Aufgabe übernommen, in dem im vergangenen Jahr neuangelegten Dorf-Garten in Gahma ein Monitoring zum Bestand der dort vorhandenen Insekten- und Pflanzenarten zu planen und selbst im ersten Jahr zu starten. Zwar wurde 2014 eine spezielle Mischung mit verschiedenen Pflanzenarten angesät, aber es war nicht bekannt, wie viele Arten tatsächlich aufgegangen und jetzt zur Blüte gekommen waren. Vor allem aber gab es bis jetzt keine Erkenntnisse, ob sie auch den gewünschten Effekt für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten gebracht haben.
Es ist interessant, was sie auf dieser relativ kleinen Fläche bereits nach einjährigem Bestehen an Artenreichtum gefunden hat. An 3 aufeinanderfolgenden Tagen kartierte sie 46 Pflanzenarten und 19 Insektenarten. Unter den Pflanzen sind attraktive Arten wie Kuckuck-Lichtnelke, Leimkraut, Klatsch-Mohn, Berg-Flockenblume und Hornklee vertreten. Die Vielzahl der Blühpflanzen lockt ein breites Spektrum von Insektenarten an, die inmitten des neuen Blumenparadieses Nahrung finden. Beispiele dafür sind mehrere Bläulingsarten, Honigbienen, mehrere Arten von Hummeln und der Kleine Feuerfalter. Weitere Insekten wie Blutzikade, Feuerwanze und Grüner Schildkäfer haben das neue Habitat besiedelt.
Nach dem Monitoring beurteilt Zuzana Streberova ihr Arbeit mit den Worten: „Ich bin überrascht, wie viele Arten von Blütenpflanzen sich hier auf dieser relativ jungen Fläche schon angesiedelt und entwickelt haben. Das ist eine gute Basis für Insekten, die in den Blüten der Wildpflanzen genügend Nahrung finden und hier überleben können.“
Die Verwaltung des Naturparks und die Gemeinde Remptendorf, die das Projekt mit der Unterstützung von Thüringer Waldquell im Jahr 2013 begonnen haben, freuen sich über diese Feststellung, denn damit hat sich der erhoffte Effekt bestätigt: Durch die Anlage einer Fläche mit blühenden einheimischen Pflanzen ist es gelungen, der heimischen Insektenwelt einen neuen nahrungsreichen Lebensraum zu erschließen. Der Dorfgarten macht die typische Natur im Dorf wieder erlebbar und zeigt eine Alternative zu den überall in den Gärten anzutreffenden Schur-Rasen, die keine Blüten hervorbringen. Die Anlage von blühenden Wiesen ist eine gute Idee auch für Schulprojekte, wie die Naturpark-Schule in Leutenberg beweist.
Naturparkverwaltung Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale
Beate Graumann
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